Ein Kommentar von Bernhard Schüßler, Beisitzer im Ortsvorstand
Ökologisch, Sozial, Gewaltfrei, Basisdemokratisch
Das war die Losung vor 40 Jahren, als sich zunächst der Grüne Landesverband Bayern und wenige Monate später die Bundespartei gegründet haben. In diesen 40 Jahren haben wir vieles bewegt, sind gegen Mauern in den Köpfen der Regierenden gelaufen und haben die politische Landschaft Deutschlands ein bisschen revolutioniert.
Unserer Gründung war ein Jahrzehnt der Protestbewegungen vorangegangen, in dem sich Pazifisten, Ökologen, Humanisten sowie Bürger- und Frauenrechtler*innen auf den Straßen der Republik begegneten. Zunächst stritten sie nur für ihre Sache, mit der Zeit wurde aber deutlich, dass diese Probleme, ob Umweltschutz, Frieden oder Menschenrechte, auf gemeinsamen Werten gegründet sind. Diese Werte repräsentiert Bündis 90 / Die Grünen, die das unvorstellbare geschafft hat und aus einem bunten Haufen, vom Altlinken bis zum Urkonservativen Ökobauern eine gemeinsame Stimme gefunden hat.
Die damaligen verkrusteten Strukturen wurden aufgebrochen und das erfolgreich. Heute ist Deutschland ein weltoffeneres, gleichberechtigteres, liberaleres und umweltbewussteres Land.
Doch wie wir dieses Land maßgeblich verändert haben, gefällt nicht allen. Längst müssen wir ein Erstarken eben jenes Gedankenguts verzeichnen, gegen das wir uns damals so erfolgreich aufgelehnt hatten. Umso wichtiger ist es uns unserer Wurzeln bewusst zu sein und gleichzeitig unsere neue Rolle wahrzunehmen. In Zeiten einer zerstrittenen Linken, einer verunsicherten Sozialdemokratie, einer Wertentleerten FDP und einer sich spaltenden Union, obliegt es v.a. uns, die Fortschritte der letzten Jahrzehnte zu verteidigen und unsere Demokratie vor ihren Feinden zu schützen.
Dabei kann die Losung von damals uns auch heute den Kompass bieten, diese Aufgaben erfolgreich zu meistern. Das Klima und die Umwelt zu retten, ist keine leichte Aufgabe, aber davor zurückzuschrecken, ist keine Option. In der Vergangenheit haben wir oft gezeigt, dass Meilensteine auch aus der Oppositionsbank errungen werden können. So konnte das Waldsterben durch klare Gesetze z.B. zum Verbot von FCKW oder zum Einbau von Katalysatoren und Filtern in Fahrzeugen und Kraftwerken verhindert werden. Ähnlich lief es beim grünen Kampf gegen die Atomkraft, ein Kampf, der große Anstrengungen gefordert hat.
Im Sozialen, haben wir ebenfalls unglaublich viel erreicht. Die Gleichstellung von Mann und Frau und allen weiteren Geschlechtern, ist nur dank uns so präsent in der politischen Debatte. Obwohl die Gleichstellung noch nicht Realität ist, haben wir die Geschlechterbilder in den Köpfen der Menschen aus dem schwarz-weiß Film der 50er Jahre entrissen und aktualisiert. Die Ehe für Alle wurde nur aufgrund unserer unermüdlichen Aktivist*innen, vor zwei Jahren im Bundestag beschlossen und mit unserer klaren Haltung für die Benachteiligten, seien es Geflüchtete, LGBTIQ, Migrant*innen oder Menschen mit Behinderung, leben wir jeden Tag vor, dass die Würde jedes Menschen unantastbar ist.
Gewaltfreiheit gehört ebenfalls zur Grünen DNA und ist heute so wichtig wie lange nicht. Sei es nach Außen gegenüber skrupellosen Kriegsverbrechern, im Inland gegen Gewalt oder gegen den Hass im Netz, ein gewaltfreies Miteinander ist eine Grundvoraussetzung für eine lebendige Demokratie, deren Bürger die universellen Grundrechte achten.
Und basisdemokratisch sind wir schon immer. Auch das macht uns so erfolgreich, wenn man bedenkt, wie andere Parteien versuchen, es uns nachzumachen. Eine offene Diskussionskultur, eine klare Quotierung unserer Ämter und Mandate sowie flache Hierarchien öffnen uns für Interessierte und bescheren uns die Vielfalt, die uns so stark macht.
Jetzt schielen wir alle erwartungsfroh auf die kommenden Kommunalwahlen, bei denen wir mit einem fulminanten Ergebnis endgültig allen Zweiflern zeigen wollen, dass wir gekommen sind, um zu bleiben. Das ist der nächste wichtige Schritt, auf unserem Weg die Welt zu retten. Dass wir das können, haben wir schon oft genug gezeigt.
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