Die Planung zur Neugestaltung des Münchner Rings wirft Fragen auf
Entlang des Münchner Rings werden in den nächsten Jahren aktuell zwei Neubauprojekte realisiert: Zum einen die Michael-Ende-Schule an der Ecke zur Raiffeisenstraße, neben dem bisherigen Standort, die 2026 bezogen werden soll und zum anderen die Montessori-Schule, die am Münchner Ring gegenüber der Einmündung Eschenstraße bereits in diesem Jahr eröffnet wird.
Dementsprechend muss sich der Münchner Ring neuen Anforderungen stellen: Durch die neuen Schulen ist eine Zunahme aller Verkehrsarten wahrscheinlich. Dabei sollen nicht nur die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhalten, sondern insbesondere der Radverkehr gefördert werden. Straßenraum und Verkehrsführung sollen neu geordnet werden. Einige Besonderheiten gilt es zu berücksichtigen:
- Der Haupteingang der neuen Michael-Ende-Grundschule (Fertigstellung 2026) liegt zum Münchner Ring, über den die Schulkinder ihre Schule betreten werden.
- Die Parkplätze der Lehrkräfte sind nur über den Müller-Guttenbrunn-Weg erreichbar.
- Die Montessori-Grundschule wird 2024 ihren Betrieb aufnehmen und muss an den Münchner Ring angebunden werden
- Der geplante Radschnellweg von München kommend, parallel zur B13, wird an der Kreuzung Shell-Tankstelle enden und muss ans Zentrum der Stadt angebunden werden.
Die Umsetzung dieser beiden großen Bauprojekte macht es notwendig, über die Gestaltung des Münchner Ringes zwischen B13 und der Raiffeisenstraße neu nachzudenken und das Verhältnis zwischen Auto-, Fuß- und Fahrradverkehr neu zu gestalten. Deswegen hatte die Stadtverwaltung bereits 2022 eine Machbarkeitsstudie für den Münchner Ring zwischen Le-Crès-Brücke und B13 in Auftrag gegeben. Das Ergebnis sind drei sehr ähnliche Planungsvarianten, die deutlich breitere Fuß- und Radwege vorsehen, letztlich aber dem KFZ-Verkehr Vorrang geben. Der Umbau nach diesem klassischen Muster würde 116 bis 155 Bäume kosten.
Bereits bei der Planung der Michael-Ende-Schule wurde im Januar 2023 ohne Not und entgegen der Pläne der Landschaftsplanung die Rodung des Gehölzwalls und die Abholzung zahlreicher Bäume beschlossen und vor wenigen Wochen in die Tat umgesetzt. Dabei hätte es schonendere und zugleich kostengünstigere Lösungen gegeben.
Nun ist zu befürchten, dass sich dieses Drama wiederholen wird. Auch wenn die endgültige Neugestaltung des Münchner Rings noch nicht beschlossen ist, will der Ortsverband und die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt wissen, welche Anregungen sie bei der Neugestaltung des Münchner Rings haben.
Überhaupt stellen wir fest, dass die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei solchen Planungen ausbleibt, obwohl es auf der Webseite der Stadt heißt „BürgerInnen zu beteiligen, wird in Unterschleißheim großgeschrieben. Ihre Meinung ist gefragt, nicht nur beim Bürgerbudget, sondern auch bei diversen Beteiligungsprojekten.“ Diese Aussage ist eine Farce angesichts des Vorgehens beim Münchner Ring.
Deswegen laden wir alle Bürgerinnen und Bürger zu unserer Informationsveranstaltung ein:
Soll ich weg? Erneut sind 100 Bäume in Gefahr!
Zeitpunkt: Mittwoch, 17. Januar 2024, 19:30
Ort: Großer Sitzungssaal im Rathaus Unterschleißheim
Bürgerinnen und Bürger haben Gelegenheit Ihre Ideen und Vorstellungen für die Neugestaltung des Münchner Ringes einzubringen. Darüber hinaus stellen wir Ihnen ein sehr einfaches, schnell umsetzbares und extrem kostengünstiges Konzept vor und würden gerne Ihre Meinung auch dazu erfahren.
Anwesend sind Verkehrsexperten von ADFC Schleißheim und VCD Bayern, sowie Vertreter des Bund Naturschutz Schleißheim.
Wir freuen uns, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger begrüßen zu dürfen.
Helmut Göbel, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen Unterschleißheim
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