Zwanzig Fahrgäste – Null Emission
Wenn sich der fast leere 219er Dieselbus durch die Bezirksstraße quält, fragt man sich auch als Grüner: Ist das jetzt die Lösung gegen den Verkehrskollaps? Ist das ökologisch? Experten sagen zwar: Ja, ab etwa sechs Personen. Und: Wenn das Angebot lange genug steht, wird es auch besser angenommen. Trotzdem suchen wir nach besseren Lösungen. Dabei stießen wir auf die Firma Quantron, die Kleinbusse aus der Türkei mit Elektro-Antrieb ausstattet. Einer dieser elektrischen Kleinbusse fährt bereits im Werks-Linienverkehr zwischen
BMW-Zentrale und Forschungszentrum und stößt auf sehr viel Zuspruch. Auf unsere Anfrage hin arrangierte die Firma eine Testfahrt für uns. Im wahrsten Sinne einladend ist die große Einstiegstür mit ausfahrbarer Rampe. Sie erlaubt auch Fahrgästen mit Rollstuhl bequemes Einsteigen. Obwohl der Bus nur etwa 5,80 Meter misst – kaum länger als mancher SUV – bietet er insgesamt 20 Sitz- und Stehplätze. BMW-Fahrern kommt das Display der Fahrerkonsole bekannt vor, denn die gesamte Antriebstechnik stammt vom BMW i3. So kommt der Bus auf eine Reichweite von 200 Kilometer, fährt maximal 65 km/h und lässt sich an 50 Kilowatt-Ladesäulen laden. Die Testfahrt offenbarte die bekannten Stärken des Elektromotors: viel Power, null Lärm, null Emission. Eine intelligent gesteuerte Energie-Rückgewinnung vermeidet Bremsstaub und spart Energie. In der Bezirksstraße erregte der Bus ein gewisses Aufsehen – wohl wegen seines ungewohnten, futurisischen Designs. Wir könnten uns solche Busse als Verstärker zu den Hauptverkehrszeiten vorstellen. Ansonsten könnten sie als eine Art Einkaufsbus für Senioren mit einer alternativen Route zu den Einkaufszentren im Gewerbegebiet dienen. Auch der Weiher sowie der Unterschleißheimer See könnten damit erschlossen werden. Im Zuge der Klimaoffensive wäre denkbar, dass die Stadt finanziell in Vorleistung geht. Sie könnte dabei die Bundes-Förderung „Saubere Luft“ in Anspruch nehmen, mit der sich die Anschaffungskosten pro Bus auf etwa 100.000 Euro senken ließen. Dank wartungsarmer Technik und mithilfe lokaler Stromerzeugung durch PVAnlagen würde sich der Mehrpreis gegenüber einem Diesel-Modell für 60.000 Euro innerhalb weniger Jahre rechnen. Wahrscheinlich würden vorerst vier Exemplare für ein kleines stadteigenes Netz genügen. Damit es effizient, sozial und ökologisch funktioniert, müsste natürlich eine bedarfsgerechte Taktung und Route gefunden werden. Eine Kooperation mit dem MVV wäre nach der Einschätzung von MVV-Chef Rosenbusch bei unserer letzten Veranstaltung zur Mobilität schwierig, aber nicht unmöglich. Theoretisch wäre aber auch eine eigene stadteigene Linie in Kooperation mit den Stadtwerken möglich. Klar wurde jedenfalls: Umweltfreundliche Elektro-Mobilität ist schon heute machbar.
Dr. Manuel Güntner
Stadtratskandidat, Platz 6
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