Die Klimakrise und die damit einhergehende globale Erhitzung führen zu mehr und stärkeren extremen Wetterereignissen, welche Bürger(innen), Schulen, Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Institutionen usw. vor stetig größer werdende Herausforderungen stellt. Dazu gehören auch Hitzeperioden, wie sie aktuell im Stadtgebiet Unterschleißheim zu erleben sind und auch in den letzten Jahren schon häufiger vorkamen. Solche Hitzewellen belasten unsere Umwelt und vor allem auch den menschlichen Organismus.
Durch einen Hitzeaktionsplan – als Teil einer übergreifenden Strategie zur Klimaanpassung – soll sichergestellt werden, dass gesundheitlich Beeinträchtigte im Ernstfall schnelle Hilfe bekommen können. Informations- und Frühwarnsysteme sollen Gesundheitsrisiken vermeiden helfen. Bürger(innen) sollen sich unkompliziert informieren können, z. B. über Radio, Hitzetelefone oder Apps. Einrichtungen, wie Kindergärten, Schulen und Alten- sowie Pflegeheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sollen im Akutfall eines Hitzeereignisses flächendeckend schnell, direkt und gezielt informiert werden.
Klimaschutz ist also Gesundheitsschutz. Ein Hitzeaktionsplan, abgestimmt auf die Gegebenheiten in und um Unterschleißheim, hat genau das zum Ziel – die Gesundheit der Bürger(innen) zu schützen, aber auch die heimische Vegetation auf die Klimaüberhitzung anpassen zu helfen und die Infrastruktur in der Stadt dabei zu unterstützen, sich besser auf Hitzephasen einzustellen.
Bereits im Sommer 2023 habe ich im Stadtrat eine Anfrage zur Erstellung eines Hitzeaktionsplans gestellt. Die Bearbeitung wurde damals und bis heute aus Kapazitätsgründen zurückgestellt. Erst wenn die Stelle eines/r Klimaanpassungsmanagers besetzt ist, sollte sie bearbeitet werden.
Die letzten Jahre und Wochen haben gezeigt, dass wir nicht länger warten können.
Deshalb habe ich jetzt den Antrag gestellt, dass die Verwaltung einen lokalen Hitzeaktionsplan nach den „Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit“ des Bundesumweltministeriums erarbeitet. Dieser Aktionsplan soll konkrete und wirksame Maßnahmen zur Mikroklimasteuerung für Unterschleißheim enthalten.
Zudem soll geprüft werden, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um gesundheitsschädliche Auswirkungen langanhaltender Hitzeperioden zu verhindern. Besonderer Wert wird hierbei auf Handlungen in Pflege- und Seniorenheimen, Schulen, Kindertagesstätten und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gelegt.
Beispielhaft zählen dazu:
- die Sicherstellung der flächendeckenden Nutzung des Hitzewarnsystems des Deutschen Wetterdienstes
- ein Verschattungskonzept für öffentliche Plätze und den öffentlichen Raum – auch für Bushaltestellen ohne Häuschen
- eine hitzeresiliente Innenstadt-, Dach- und Fassadenbegrünung
- die forcierte Einrichtung öffentlicher Trinkwasserspender, die wir bereits beantragt haben, aber deren Realisierung ins Stocken geraten ist
- die Erarbeitung einer „Hitzeseite“ auf der städtischen Homepage, welche Informationen rund um das Thema Hitze, insbesondere für das persönliche Verhalten, bereitstellt.
Der Freistaat Bayern unterstützt Kommunen bei der Erstellung von Maßnahmen und Konzepten durch eine Toolbox. Auch die Hochschule Fulda hat eine Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung eines Hitzeaktionsplans für Kommunen herausgegeben.
Jetzt ist es Zeit, dass wir für Unterschleißheim einen guten Hitzeplan erarbeiten, um die Gesundheit und Lebensqualität unserer Bürger(innen) trotz Starkhitze sicherzustellen.
Bernhard Schüssler, Stadtrat
Bündnis 90/Die Grünen
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