3 Fragen an die Stadträtin Brigitte Huber

Das Gespräch führte Inna Wettstein-Schneigelberger, Mitglied im Vorstand Ortsverband Unterschleißheim

Brigitte Huber

Brigitte Huber, geb.: 1951, Sozialpädagogin, ein Sohn. Mitglied bei den Grünen seit 1984. Politische Ämter unter anderem Dritte Bürgermeisterin (2014 bis 2020), Stadträtin (seit 1996), von 1996 bis 2020 Kreisrätin im Landkreis München und vieles mehr….

Nach so vielen Jahren in der aktiven Kommunalpolitik tätig, wird es nicht irgendwann langweilig?

Nein überhaupt nicht. Kommunalpolitik ist meine Leidenschaft. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, das Leben in Unterschleißheim mitzugestalten und bei unterschiedlichen Prozessen mitzuwirken. Das inspiriert mich bis heute. Kommunalpolitik ist sehr facettenreich und vielfältig. Wir beschäftigen uns mit wichtigen Bereichen wie Wohnen, Verkehr, Umwelt- und Klimaschutz, Energie und Sozialpolitik vor Ort. Kommunalpolitik beschäftigt sich mit den Bedürfnissen der Menschen. Mir hat es schon immer sehr große Freude bereitet, Lösungen mit zu erarbeiten und neue Idee einzubringen.

Was sind Deine politischen Herzensanliegen?

Ich konnte an vielen wichtigen politischen Projekten mitwirken. Beispiele dafür sind die Verhinderung der Therme am Hollerner See durch einen erfolgreichen Bürgerentscheid, die Initiative und Antrag zur Umwandlung von Gewerbegebieten in Wohnbebauung und die Rekommunalisierung des Gas- und Stromnetzes und die Einführung eines Sozialausschusses in Unterschleißheim.

Besonders wichtig in nächster Zeit ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle Altersgruppen – für junge Menschen, Familien und Senioren.

Soziale Gerechtigkeit ist das Fundament unserer Gesellschaft und muss stärker in den Fokus rücken und zwar in allen politischen Entscheidungen.

Was kannst Du rückblickend vor allem den jungen Menschen mit auf den Weg geben?

Ich sage immer „Manchmal müssen dicke Bretter gebohrt werden, und es kann lange dauern
bis sich gute Ideen durchsetzen“. Wir Grüne waren schon immer mit unseren Ideen und Visionen unserer Zeit voraus. Natürlich bedarf jede Veränderung einer gesellschaftlichen Akzeptanz. Die Welt verändert sich aber sehr schnell, und nur wenn etwas heute so ist, bedeutet es nicht, dass es so für immer so bleiben muss.

Ich nenne ein Beispiel: noch nicht vor so langer Zeit waren die Kinderkrippen oder auch Horte gesellschaftlich höchstumstritten. Inzwischen werden Kinderkrippen und Horte staatlich und kommunal gefördert und es ist selbstverständlich, dass auch Kinder unter drei Jahren eine Kinderkrippe besuchen. Das ist für Eltern wichtig, um Familie und Beruf zu vereinbaren und Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern – Mütter und Vätern herzustellen. Dafür setze ich mich seit vielen Jahren entschieden ein. Es ist zum Glück sehr viel passiert in diese Richtung, aber wir sind auch hier leider noch nicht am Ziel.

Also mein Rat an Jung oder Alt: engagiert euch in der Kommunalpolitik, seid neugierig, bringt eure Ideen ein. Es gibt sehr viele Möglichkeiten unser Leben hier in Unterschleißheim mitzugestalten!

 

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