Starkes Projekt, starker sozialer Bezug, starke Zielkonflikte, Null Bürgerbeteiligung – das könnte das Fazit unserer Info-Veranstaltung zum Esso Grundstück sein.
Am 14. Februar haben wir Grüne aus dem Grundstücks- und Bau-Ausschuss sowie dem Sozialausschuss über den Planungsstand informiert, Lissy Meyer zum Mehrgenerationenwohnen und Jürgen Radtke zu den Nutzungs-Studien und der aktuellen Gebäudeplanung. Der Beirat für Senioren und Menschen mit Behinderungen sowie der Sozialausschuss haben einstimmig den Bau einer generationenübergreifenden Wohnanlage beschlossen. Der Grundstücks- und Bauausschuss sieht als übergeordnetes Ziel die Stärkung der Bezirksstraße als Einzelhandelsstandort.
Das erfordert nicht bloß eine Mindestzahl an Wohnungen, sondern auch genügend große Fläche für Einzelhandel. Vor allem auch ältere Menschen sollen vor Ort besser einkaufen können.
Das vorläufige Ergebnis wurde in der Veranstaltung vorgestellt:
Ein teilweise fünf oder sechsstöckiger Komplex – mit mindestens 25 Wohnungen, einer großen Ladenfläche im Erdgeschoss und 2 Tiefgeschossen für PKW und Anlieferung.
Kritische Fragen und Vorschläge aus dem Publikum waren:
- Warum hat es keine Bürgerbeteiligung gegeben?
- Wurde die Werbegemeinschaft der Bezirksstraße eingebunden?
- Lässt sich die Einzelhandelsfläche überhaupt vermieten?
- Wird tatsächlich ein weiterer Lebensmittelmarkt benötigt?
- Ein Drogeriemarkt fehlt in der Bezirksstraße, aber findet sich ein Betreiber?
- Verträgt das Stadtbild die vorgeschlagene Größenordnung?
- Wie passt sich die architektonische Gestaltung in das Gesamtbild der Bezirksstraße ein?
Große Zustimmung hat das Projekt des generationenübergreifenden Wohnens gefunden. Sozial- und Grundstücks- und Bauausschuss haben schwere Entscheidungen vor sich. Wir haben auf jeden Fall als ein Ergebnis des Abends eine städtische Bürgerinformation beantragt.
Bürgermeisterkandidat Tino Schlagintweit hat einen der drei favorisierten Entwürfe als 3-D-Überflug visualisiert. Es ist aber alles noch offen. Diskutiert wird z.B. ob es das zurückspringende „Laternengeschoss“ auf dem Hauptgebäude überhaupt geben soll – und nicht vielleicht doch eine Art Walmdach mit Gauben. Um so wichtiger wäre es, dass die Stadt und ihre Planer die Varianten selber visualisieren und zur öffentlichen Diskussion zur Verfügung stellen würden.
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