Ein Kommentar von Tino Schlagintweit, Bürgermeisterkandidat für Unterschleißheim
Am Montag, 6.1. irritierte ein
Bericht der SZ (bzw. des
Münchner Merkur), wonach das Koryfeum mehr als doppelt so viele Arbeitsplätze haben wird wie bisher bekannt. Das war keine Ente. Die FREO Group, die die Büroflächen vermarktet, bestätigte mir: Man wolle auf den 80.000 qm Nutzfläche mindestens 4.000 Arbeitsplätze unterbringen. O-Ton: „Das wünschen wir uns doch alle“. Doch das
Verkehrsgutachten, auf das die Stadtverwaltung immer beruhigend verweist, stützte sich noch auf die alten Zahlen für die Office Plaza mit 1.600 Mitarbeitern. Seine Prognose: Die Neubauten entlang der Landshuter Straße verursachen etwa 14.000 zusätzliche KFZ-Bewegungen am Tag. Durch die jetzt bekannt gewordenen Zahlen kommen wie aus dem Nichts nochmals etwa 6.000 Fahrten hinzu – eine Steigerung um satte 40 Prozent. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass zwischenzeitlich auch noch eine epochale BMW-Ansiedlung im Raum stand – dann fragt man sich, auf welchen Grundlagen hier eigentlich geplant wird – und wo die Transparenz bleibt. Genau deshalb brauchen wir dringend ein
gesamtstädtisches Verkehrskonzept, wie wir es bereits im Feburar 2019 beantragt haben. Neue Bauvorhaben müssen sich diesem Verkehrskonzept unterordnen.
Im Nachgang zur Diskussion hat der Münchner Merkur nochmal nachgehakt: „Auf Nachfrage des teilt die Freo-Group mit: „Die Anzahl der zukünftig im Koryféum Beschäftigten hängt maßgeblich von den Mietgesuchen sowie den Nutzungsarten und einer noch nicht konkretisierbaren Belegungsdichte der Mieter in den künftigen Büroräumen ab.“ Denkbar seien Gastronomie-, Schulungs- und Konferenzflächen oder auch ein Hotel. Die 4000 Arbeitsplätze seien mit einem „Durchschnittswert von 20 Quadratmetern pro Arbeitsplatz“ berechnet.“ In ein paar Jahren, werden wir wissen, was die genauen Zahlen sind. Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass Unterschleißheim in Zukunft keine weiteren Gewerbeflächen mehr ausweisen sollte, sowie für ungenutzte Gewerbeflächen eine Umwidmung in Misch- oder Wohngebiete prüfen sollte, um mehr Wohnraum zu schaffen.
Markus Wutzke
Sprecher Bündnis 90/Die Grünen Unterschleißheim
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