
Maximilian Strnad: Flachs für das Reich. Das jüdische Zwangsarbeiterlager „Flachsröste Lohhof“ bei München. Volk Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86222-116-5
Wir als junge Generation von Bündnis 90/Die Grünen sind von den Aussagen der CSU-Stadträtin Lorena Allwein entsetzt. Zu sagen, dass die junge Generation genug von der Erinnerungskultur habe, ist sowohl fahrlässig als auch gefährlich. Das zeigen die neuen rechten Gruppierungen eindrucksvoll. Das Erstarken von eigentlich überwundener Rhetorik sowie das öffentliche Auftreten von Holocaustleugnern, lässt uns darauf schließen, dass es genau jetzt wichtiger denn je ist, die Erinnerung an die Grausamkeiten des NS-Regimes wachzuhalten, auch in Unterschleißheim. Mit jedem Jahr, leeren sich die Reihen der KZ-Überlebenden in den Gedenkveranstaltungen. Je weiter weg dieses Elend zeitlich rückt, desto wichtiger ist es, den persönlichen Bezug zu wahren, um nicht in Gleichgültigkeit zu verfallen. Dabei geht es keineswegs darum, die „Opfer zu hypen“ sondern die Einzelschicksale zu betrachten. Das Mahnmal soll ihrer gedenken und an die Leiden der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter erinnern.
Viele Historiker beschreiben die Geschichte, als einen Brunnen, in den man ein brennendes Blatt Papier wirft. Irgendwann verlieren wir es aus den Augen. Das darf auf keinen Fall passieren, denn eine solide Aufarbeitung, wie sie für die Flachsröste erfolgt ist, ist die beste Form der Prävention.
Bernhard Schüssler, 17 Jahre
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