Anfang Mai trafen sich Birgit Annecke-Patsch (Bund Naturschutz, Ortsgruppe Schleißheim), Jürgen Radtke (Bündnis 90/Die Grünen) und Bernd Knatz (ÖDP) mit dem Geschäftsführer Stefan Froschmeier und dem Verkaufsleiter Lars Knabe vom Baumarkt Lohhof. Das Ziel der Umweltschützer: Im Baumarkt sollen keine glyphosathaltigen Produkte mehr verkauft werden.
Wir kämpfen aktuell gegen eine Verlängerung der Zulassung des Pflanzenschutzmittel in der EU. Bereits zweimal, am 25.3. und am europaweiten Aktionstag, haben wir Unterschriften für die Bürgerinitiative „Stop Glyphosat!“ gesammelt. Das Ackergift wird nicht nur in der Landwirtschaft als Pflanzenschutzmittel gegen Unkraut eingesetzt, sondern auch in vielen Hausgärten. Der Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln ist sicherlich die „bequemste“, aber gleichzeitig auch gesundheitlich und ökologisch bedenklichste Art, um unliebsame Kräuter, Pilze und Insekten loszuwerden. Rückstände reichern sich im Boden, in der Luft, in Lebensmitteln und im Grundwasser an.
Bereits 2013 beantragte der Grüne Minister Dr. Robert Habeck erfolgreich im Bundesrat, dass die Bundesregierung, zeitnah die rechtlichen Grundlagen für ein Verbot der Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich schaffen solle:
Man muss vielleicht in Rechnung stellen, dass der Einsatz von sogenannten Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft auch einem ökonomischen Faktor geschuldet ist. Deswegen ist die Diskussion dort schwieriger, komplizierter. Gemessen an grundsätzlichen oder wertorientierten Maßstäben ist jedenfalls für mich klar: Bei den Kleingärten, in denen es darum geht, die Fugen unkrautfrei zu halten, sollten wir allemal klare Kante zeigen und sagen: An dieser Stelle brauchen wir Glyphosat nicht.
Die Bundesregierung lehnte dies aber mit der Begründung ab, dass gemäß Zulassung der EU keine Gefahr für Mensch, Tier und Natur ausgehe. 2015 kamen die Experten der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber zu einem anderen Schluss und stuften Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend für Menschen“ ein. Eine erneute Zulassung steht auf der Kippe und seitdem kämpft vor allen Dingen Monsanto darum ein Verbot zu verhindern.
Die Vertreter des Baumarkts waren den Bedenken gegenüber sehr aufgeschlossen. In den Verkaufsgesprächen würden bereits alternative, umweltfreundliche Unkrautvernichter empfohlen. Jetzt soll auch das letzte glyphosathaltige Produkt Vorox Direkt AF aus dem Sortiment verschwinden. Der Baumarkt möchte grundsätzlich in allen Bereichen ökologische Produkte anbieten und auf umweltschädliche oder gesundheitsgefährdende Artikel – soweit möglich – verzichten. Der Bund Naturschutz wird in Kürze mit Broschüren (z.B. zum torffreien Gärtnern) im Baumarkt aufklären. Wir bedanken uns sehr herzlich beim Baumarkt Lohhof und freuen uns, gemeinsam weitere Aktivitäten zu umweltfreundlichen Produkten zu starten.
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