Wenn der Duft von gebrannten Mandeln durch die Straßen zieht, Glühweintassen klirren, Chöre und Musikvereine auf dem Rathausplatz ihr weihnachtliches Repertoire zeigen und fröhliche Kinderstimmen vom Karussell herüberwehen, beginnt für viele die schönste Zeit des Jahres.
Unser Christkindlmarkt ist ein Ort der Gemeinschaft – man trifft sich mit Familie und Freunden und verbringt gemeinsam schöne Stunden.
Selbstverständlich wünschen sich dies auch Menschen mit Behinderungen. Gut, dass der Markt weitestgehend ebenerdig und damit für Menschen im Rollstuhl erreichbar ist.
Doch es gibt auch Problemzonen. In diesem Jahr sind fast alle Leitstreifen durch Standl oder Zäune blockiert. Damit ist für Sehbehinderte der Zugang zum Markt erschwert. Eigentlich könnten Sehbehinderte nun im Rathaus eine Beschwerde melden. Allerdings ist das Rathaus nicht mehr über den Leitstreifen sicher erreichbar. Besonders enge Stellen erschweren, gerade im gut besuchten Betrieb, die Mobilität für Menschen mit Rolli oder Rollator zusätzlich.
Durch die Einzäunung sind außerdem Sitzgelegenheiten für Menschen mit Mobilitätseinschränkung entfallen. Gerade auch für ältere Mitbürger und -bürgerinnen ist das problematisch.
„Besonders in einer Stadt mit Sehbehindertenzentrum dürfen die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen nicht übersehen werden.“, betont Stadtrat Bernhard Schüssler, der auch im Inklusionsbeirat aktiv ist. Er hatte bei der letzten Stadtratssitzung die Bitten betroffener Bürger um Nachbesserungen vorgebracht.
„Unser Markt soll attraktiv für alle sein, Standlbetreiber und Gäste – egal ob mit oder ohne Behinderung. Denn Weihnachten bedeutet Zusammenhalt, Wärme und Rücksicht. Gerade jetzt lassen sich gute Kompromisse finden. Deshalb freue ich mich, dass nun eine Begehung des Weihnachtsmarktes mit Mitgliedern des Inklusionsbeirates von der Stadtverwaltung angeregt wurde.“
„Für die Zukunft sollte gemeinsam mit Betroffenen ein nachhaltiges, inklusives Konzept für Veranstaltungen entwickelt werden. Barrierefreiheit ist kein Sonderwunsch, sondern ein Menschenrecht.“ ergänzt Johanna Krichling, Sprecherin des Ortsverbands.
„Wenn wir den Christkindlmarkt wirklich als Ort der Gemeinschaft verstehen, dann müssen wir ihn auch so gestalten“, so Schüssler. „Denn nur wenn alle mitfeiern können, wird aus einem Markt ein echtes Fest der Herzen.“
Bernhard Schüssler, Stadtrat
Johanna Krichling, Sprecherin BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Unterschleißheim





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