Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN weist die irreführenden Darstellungen der AfD-Fraktion zur Kommunalen Wärmeplanung im Lohhofer & Landkreis-Anzeiger vom 25. Oktober 2025 mit Nachdruck zurück. Darin werden zentrale Inhalte der Kommunalen Wärmeplanung der Stadt Unterschleißheim grob verzerrt und falsch dargestellt. Richtig ist vielmehr:
Kein Verbot, kein Zwang – aber viel Planungssicherheit
Die AfD behauptet, die kommunale Wärmeplanung führe zu einem „Verbot von Gas- und Ölheizungen“ und zu einem „Zwang zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern“. Das ist falsch. Die Wärmeplanung ist kein Gesetz, sondern ein strategisches Planungsinstrument. Sie hilft Bürgerinnen und Bürgern, Handwerk, Verwaltung und Unternehmen, sich frühzeitig auf künftige Rahmenbedingungen einzustellen. Ein Stadtratsbeschluss schafft Orientierung, keine Verpflichtung. Es gibt weder Heizungsverbote noch Umstellungszwang.
Transparenz statt Stimmungsmache
Die AfD beklagt fehlende Informationen – und lehnt zugleich das Verfahren ab, das genau diese Transparenz schafft. Die Wärmeplanung zeigt erstmals, welche Versorgungsoptionen (Fernwärme, Wärmepumpe, Biomasse, Solarthermie) in welchen Stadtgebieten sinnvoll sind. Damit beantwortet sie die Frage vieler Bürgerinnen und Bürger, auf welche Heizung sie künftig setzen können – ein Anliegen, das die Grünen bereits 2023 eingebracht hatten. Widersprüchlich ist, dass die AfD einerseits die Unverbindlichkeit betont, andererseits aber vor „Zwang“ und „Abhängigkeiten“ warnt. Es gibt keinen Anschlusszwang und keine Pflicht zum Ausstieg aus Gas oder Öl.
Die Wärmeplanung stärkt Bürgerinteressen und lokale Wertschöpfung
Etwa 70 % der Wärme in Unterschleißheim stammen derzeit aus fossilen Energieträgern. Die Analysen zeigen jedoch: Das erneuerbare Potenzial – vor allem Geothermie, Solarenergie und Wärmepumpen – übersteigt den heutigen Bedarf deutlich. So eröffnet die Planung den Weg zur Klimaneutralität bis 2045, stabilisiert langfristig Energiepreise und verringert Abhängigkeiten von Importen. 22 Quartierssteckbriefe zeigen, welche Technologien vor Ort sinnvoll sind, 16 Maßnahmensteckbriefe beschreiben, wie Stadt, GTU, Gewerbe und Bürgerschaft gemeinsam die Wärmewende gestalten können. Das schafft Transparenz und Beteiligung.
Realitätsferne Angstmache hilft niemandem
Die AfD warnt vor einer angeblichen „Kündigung der Gasversorgung durch die Kommune“. Diese Behauptung entbehrt jeglicher Grundlage und ist als bewusste Irreführung zu bewerten. Eine solche Maßnahme ist nirgendwo vorgesehen. Bestehende Infrastrukturen bleiben erhalten und werden schrittweise an neue Anforderungen angepasst – im Sinne von Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.
Ziel: Verlässliche, saubere und bezahlbare Wärme
Die kommunale Wärmeplanung ist keine Ideologie, sondern eine Zukunftsstrategie. Sie nutzt lokale Energiequellen, fördert gezielt Sanierungen und informiert rechtzeitig. Klimaneutralität bis 2045 bedeutet Sicherheit, regionale Wertschöpfung und Unabhängigkeit.
Wer heute Panik schürt, verhindert Zukunft – wer transparent plant, schafft Vertrauen.
Brigitte Huber, Fraktionsvorsitzende – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN




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