Mehr Grün im Stadtrat

Die neue Stadtratsfraktion der Grünen (v.l.): Jürgen Radtke, Brigitte Huber, Tino Schlagintweit, Rebecca Riedelbauch, Lissy Meyer

Mit der Stichwahl am  letzten Sonntag ging der wohl heftigste Wahlkampf zu Ende, den Unterschleißheim je gesehen hat. Auch und besonders für mich als Bürgermeisterkandidat der Grünen war das Neuland. Überrascht und erfreut hat mich, dass der Grundton immer fair und kollegial war, meist sogar auch in den sozialen Medien. Öffentlich wahrnehmbar waren wir Grüne allerdings deutlich weniger als die anderen Gruppierungen. Aus Umwelt- und Kostengründen hatten wir kaum auf Plakate und Inserate gesetzt, sondern auf themenorientierte Artikel, Diskussionsveranstaltungen und online-Foren. So erzielten wir das bisher beste grüne Ergebnis in Unterschleißheim – sowohl bei den Stadtrats- als auch bei den Bürgermeisterwahlen. Darüber hinaus zieht mit Johannes Rohleder (20) unser jüngstes Mitglied in den Kreistag ein. Für Ihr Vertrauen, das diese Erfolge möglich gemacht hat, danke ich Ihnen persönlich und im Namen des Ortsverbands sehr herzlich.

Rebecca Riedelbauch und ich werden die wiedergewählte bisherige Stadtratsfraktion aus Brigitte Huber, Lissy Meyer und Jürgen Radtke verstärken. Zu fünft können wir grüne Positionen deutlich stärker als bisher einbringen. Dabei bauen wir nicht auf fixe Koalitionen, sondern auf Übereinstimmung in konkreten Sachfragen. Klar ist aber auch, dass ein Wahlprogramm kein vollständiger Fahrplan für die kommenden sechs Jahre sein kann – und schon gar kein Notfallplan für die Coronakrise. Was eben noch Podiumsdiskussionen, Straßengespräche und online-Foren dominierte, muss jetzt für eine ganze Weile zurückstehen. Die Pandemie zwingt zum Durchgreifen im Großen, zu Kooperation, Improvisation und Pragmatismus im Kleinen. Wir werden das nach Kräften unterstützen.

Erfreulich ist, mit welchem Einfallsreichtum derzeit viele Unterschleißheimerinnen und Unterschleißheimer den unfreiwilligen Stillstand erträglicher gestalten oder ihm sogar Nutzen abtrotzen: Ob Online-Wegweiser für die verbliebenen  Angebote der Geschäfte, Abholboxen vor dem Baumarkt für online-Bestellungen, Yoga-Streaming statt Studio oder organisiertes Schutzmasken-Nähen daheim – Gemeinsinn, Findigkeit und staatliche Hilfe werden uns durch die Krise bringen.

Es mag Wochen dauern, oder Monate – irgendwann wird wieder Normalität einziehen. Dann werden die Fragen rund um Wohnen, Gewerbe, Verkehr, Natur-  und  Klimaschutz mit der Dringlichkeit zurückkehren, die ihnen angemessen ist. Auch sie sind letztlich Überlebensfragen. Auch sie erfordern eine gemeinsame Anstrengung. Wenn Sie Interesse an unserer Arbeit haben: Die nächste Ortsversammlung findet wieder als Video-Konferenz statt. Bitte schreiben Sie an info [at] gruene-ush [dot] de.

Tino Schlagintweit, Bündnis 90/Die Grünen Unterschleißheim

 

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