Elektromobilität: Europa oder China?

Arbeiten Sie noch für BMW? Für den Entwicklungsleiter von BMWs Elektro-Hybridsportler i8 Carsten Breitfeld ging das Engagement der deutschen Autoindustrie für die Mobilitätswende nicht schnell genug. Seit 2016 ist er deshalb in China tätig. Werden Automarken wie die von ihm gegründete Byton die Zukunft gestalten?

Am Freitag, 3. Mai um 19 Uhr wollen wir darüber mit Reinhard Bütikofer, Mitglied im Europäischen Parlament und Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei, im Großen Sitzungssaal im Rathaus Unterschleißheim sprechen. Als Mitglied im Ausschuss für Energie, Forschung und Industrie und stellvertretender Vorsitzender der Delegation für Beziehungen zur Volksrepublik China, kennt er die Konkurrenzsituation zwischen Europa, China und den USA. Er sagt: „Europa braucht dringend eine gemeinsame Industriepolitik als Kern einer gemeinsamen Zukunftsstrategie. Im Wettlauf mit den USA und Asien wird sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren Europas Rolle als global relevanter Industriestandort entscheiden. Allein kann kein Land Europas im internationalen Technologie-Rennen erfolgreich sein. Als Leitbild schlagen wir den Reform-Dreiklang „Digital – Ökologisch – Sozial“ vor. Zeitgemäße Industriepolitik wirtschaftet nicht auf Kosten künftiger Generationen oder zu Lasten von Umwelt und Klima. Sie betrachtet gute Arbeit und soziale Sicherung als gleichwertige Ziele.“

Der Verbrennungsmotor hat keine Zukunft und wird deshalb zu einem Umbruch der Automobilbranche führen. Durch die Elektromobilität können Treibhausgase, gesundheitsschädliche Stickoxide und nicht zuletzt auch Lärm vermieden werden. Gleichzeitig ist die Technologie viel weniger komplex. Ein Verbrennungsmotor besteht aus 2.500 Bauteilen, ein Elektromotor hingegen nur aus 250. Die Fertigung ist einfacher und damit weniger personalintensiv. Immer mehr neue Firmen, wie die chinesische Marke Byton oder die amerikanische Tesla, steigen in den Automobilmarkt ein. Wir wollen, dass die europäische Automobilwirtschaft mit alternativen Antrieben und neuen Dienstleistungen für moderne Mobilität wettbewerbsfähig bleibt. Nach einem Impulsvortrag „Elektromobilität: Europa oder China?“, sollen Ihre Fragen an den Europapolitiker im Mittelpunkt stehen. Moderiert wird die Veranstaltung vom Unterschleißheimer Dr. Manuel Güntner. Als Head of Material Research und Testing der Garchinger Firma INVENOX GmbH ist er an der Entwicklung von Lithium-Ionen Batteriesystemen beteiligt. Wir freuen uns auf einen informativen Abend.

Markus Wutzke
Sprecher Bündnis 90/Die Grünen Unterschleißheim

 

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