Kinofilme im Kulturangebot

v.r.n.l.: Lissy Meyer, Jolanta Wrobel und Dr. Thomas Breitenstein

Das kulturelle Angebot in unserer Stadt ist bereits aufregend und vielseitig. Jetzt wird es ausgebaut: Der Stadtrat hat ein umfangreiches städtisches Kinoprogramm von ca. 200 Filmen pro Jahr in Kooperation mit dem beliebten Capitol-Kino beschlossen.

Jedes Jahr erarbeitet das Kulturamt im Rahmen des „Forum“ ein kulturelles Programm, das für eine Stadt der Größe Unterschleißheims nicht unbedingt selbstverständlich ist. Unterschleißheim nimmt viel Geld in die Hand, um sehenswerte Projekte wie Theateraufführungen und Konzerte, z.B. im Rathaussaal und im Gleis 1, präsentieren zu können. Auch das eigenständige Marionettentheater ist Teil der Kulturangebots und bringt Freude für Jung und Alt.

Um die Filmprojekte der Stadt beim Kino zu bündeln und auch zu erweitern, sind die Fraktionen der SPD, der Grünen und der ÖDP dem Vorschlag des Bürgermeisters Christoph Böck gefolgt und stellten im März diesen Jahres einen Antrag auf ein städtisches Kinoprogramm. Dieses Programm soll die bereits existierenden Kooperationen erhalten und gleichzeitig neue Themen mit Hilfe anspruchsvoller Filme ansprechen. Dabei haben die Antragssteller vor allem an Filme, die gesellschaftliche, politische oder ökologischen Bereiche betreffen, gedacht. Jedoch auch Kunst-, Jugend- oder Reisefilme sowie Filmklassiker und Filme in Originalsprache sollten den Weg in das städtische Programm finden.

Diese Art der Kooperation wurde rechtlich geprüft und ist zulässig. Bei der Abstimmung im Stadtrat hat sich die Fraktion der Freien Bürgerschaft der SPD, den Grünen und der ÖDP angeschlossen, so dass der Antrag mit einer Mehrheit von 16 zu 13 Stimmen angenommen wurde.

Damit wurde das vom Kulturarmt Forum ausgearbeitete Konzept von zweihundert städtischen Vorstellungen pro Jahr beschlossen. 50% der Einnahmen aus Eintrittsgeldern gehen an die Stadt, so dass geschätzte Kosten von 90 TEUR pro Jahr entstehen. Dazu kommen 20 TEUR für die Entwicklung der Programminhalte, für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung sowie eine leichte Aufstockung der Arbeitsstunden beim Forum im Kulturamt. Zum Vergleich: Beim Marionettentheater werden 14 Vorstellungen mit 16 TEUR pro Jahr gefördert, auch hier wird die Werbung zum Großteil von Forum übernommen.

Das städtische Kinoprogramm ermöglicht anspruchsvolle Kinoreihen und einzelne Vorstellungen für Nischenfilme. Obwohl unser Kino wirtschaftlich gut aufgestellt ist, tut sich der Besitzer schwer, bei nur einem Spielsaal die Kassenschlager durch anspruchsvolle Filme und Arthouse-Produktionen zu ersetzen. Mit dem jetzt beschlossenen städtischen Auftrag sieht die Sache sofort anders aus: Es entsteht eine Win-Win-Situation, denn das Capitol verzichtet zwar auf einen Teil der Blockbuster-Vorstellungen, bekommt dafür aber eine „Ausfall-Garantie“ von der Stadt. Die Stadt wiederum greift mit dem mehrfach preisgekrönten Capitol-Kino auf eine professionelle und gut funktionierende Institution mit einem verlässlichen und motivierten Betreiber zurück, anstatt selbst die Infrastruktur eines eigenen kommunalen Kinos mit viel Aufwand auf die Beine stellen zu müssen.

Deswegen lehnte der Stadtrat den Vorschlag der gegen den Antrag stimmenden CSU und FDP, das Kino vollständig als städtisches Kino zu konzipieren, ab. Eine Kooperation zwischen privatem Kino und der Stadt, wie sie von anderen Kommunen und Kinos vielfach erprobt ist, erscheint uns als sinnvollster Weg zur Erweiterung der Kulturlandschaft für ein vitales Kinoleben in Unterschleißheim.

Jolanta Wrobel, ÖDP
Dr. Thomas Breitstein, SPD
Lissy Meyer, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

 

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