Photovoltaik mit Batteriespeicher seit 2020

Markus A. (41J) ist vor 9 Jahren mit seiner Frau und nunmehr 2 Kindern aus München nach Oberschleißheim in ein Reihenmittelhaus gezogen. Mitte letzten Jahres hat sich die Familie entschlossen in eine Photovoltaikanlage zu investieren. Noch ist sie nicht komplett, aber die ersten Schritte sind gemacht. Über die Motivation und die Umsetzung haben wir mit ihm gesprochen. Klimaschutz und Energie-bewussteres Leben spielen dabei auch eine Rolle.

  • Für welche Maßnahmen der Energie-Einsparung haben Sie sich entschieden (Photovoltaik + Energiespeicher / Dämmung, Wärmepumpe, etc.)?

Im Sommer 2020 hatten wir uns für eine Photovoltaikanlage mit Energiespeicher entschieden.

 

  • Was waren Ihre Beweggründe?

Wir wollen was für unsere Umwelt und unsere Kinder tun und versuchen nachhaltig zu wirtschaften Wir investieren fast jedes Jahr in oder um das Haus. Letztens gab es neue Fenster. Das senkt auch die Heizkosten. Dieses Jahr kam dann die Solaranlage, um auch hier einen kleinen Beitrag in Richtung erneuerbarer Energien und Energie-bewussterem Leben zu machen. Ein möglicher Rentabilitätsscore spielte bei der Entscheidung weniger eine Rolle, solange keine „rote Null“ unterm Strich steht.

 

  • Wieviel Module mit welcher Gesamtleistung haben Sie installiert?

Das Dach unseres Reihenmittelhauses zieren nun 22 Paneele mit einer Gesamtleistung von 7,3 kWp.

 

  • Wie ist die Dimensionierung? Welche Überlegungen gab es dazu?

Im Prinzip sollte der Jahresverbrauch abgedeckt werden. Da aber im Winter die Sonne weniger scheint, muss man dann tagsüber mehr Sonne auf einer größeren Fläche einfangen. Zum anderen wird man am Hinzukaufen vom Strom nicht wirklich vorbeikommen. Das Geld muss dafür quasi im Sommer verdient werden.

 

  • Wie hoch ist der Eigenverbrauch?

Wir verbrauchen als 4-köpfige Familie ca 4300 kWh pro Jahr. Da wir unsere Anlage erst seit 3 Monaten haben, kann ich zum Verhältnis eingespeiste Leistung zu selbst verbrauchte Leistung noch nichts sagen.

 

  • Wurde ein Elektroauto berücksichtigt?

Es könnte angeschlossen werden, dann wäre es für uns noch rentabler, aber unser Parkplatz ist vom Haus baulich getrennt.

 

  • Was passiert mit der nicht verbrauchten Energie?

Die speichern wir vorwiegend in der Batterie (9,3kWh), die demnächst geliefert werden soll und der Überschuss wird dann verkauft. Das, was wir dort erwirtschaften, soll die Kosten für den zugekauften Strom im Winter kompensieren. Quasi die schwarze Null ist das Ziel. Großen wirtschaftlichen Gewinn macht man bei den Dimensionen der Anlage nicht.

 

  • Wie ist die Anlage digital angebunden? Nutzen Sie eine App?

Innerhalb des Hauses kann man jederzeit über eine Webseite schauen: wieviel Strom wird gerade produziert? Wieviel Strom wurde heute schon produziert? Es gibt auch die Möglichkeit von extern über das Internet über eine Internetseite oder eine App da draufzuschauen, aber das werden wir abschalten, sobald die ersten Monate alles rund gelaufen ist. Es ermöglicht derzeit jedoch dem Monteur und Anlagenbetreuer einfache Prüfungen zu machen, ohne dauernd bei uns vorbeizufahren.

 

  • Gibt es Überlegungen in Richtung intelligentes Stromnetz?

Nein, gibt es nicht. Da wir aber auch keinen Zweitwohnsitz haben, kam das für uns auch nicht in Frage. Die Idee ist grundsätzlich interessant, passt aber nicht zu uns.

 

  • Seit wann läuft Ihre Anlage?

Die Anlage wird hoffentlich noch im Januar, spätestens im Februar, ins Laufen kommen. Ich möchte die Frühjahrssonne mitnehmen. Montiert sind die Module bereits seit Anfang November 2020 und der Testlauf zeigte gute Werte, aber der Energieversorger hatte leider noch keine Zeit gefunden bei uns vorbeizukommen. Da aber die Batterie Ende Januar erst geliefert wird, ist es nicht ganz so schlimm. Der Dezember war eh ein dunkler Monat.

 

  • Warum haben Sie sich für diese technische Lösung / diesen Anbieter entschieden?

Uns war es wichtig Qualität zu erhalten. Dies betrifft sowohl die Paneele, wie auch die Elektronik dahinter. Es sollte auch kein Unternehmen in China sein, sondern eine europäische Firma, um mögliche Garantieleistungen einfacher in Anspruch nehmen zu können. Bei der Batterie, haben wir lange hin und her diskutiert. Welche Technologie sollte es werden? Da gibt es für alle ein entsprechendes Für und Wider. Wir haben uns dann für Li-Io-Akkus entschieden und setzen auf den Forschungsstandort Deutschland. Beratung, Planung und Umsetzung kam letztendlich von „Die Sonnen-Profis“ aus München.

 

  • Können Sie was zum Aufwand bzw. zur Wartung sagen?

Der Aufwand hielt sich in Grenzen. Am Anfang stand jedoch einiges an Recherche im Internet. Was gibt es? Was will ich? Was kostet es? Wie sieht es mit Fördermitteln aus? Dann Firmen kontaktieren und Vergleichsangebote erstellen lassen.

Mit Kollegen sprechen und deren Erfahrungen erfragen, war eigentlich mit am wirkungsvollsten.
Die Paneelen waren innerhalb eines Arbeitstages komplett auf dem Dach und die ersten Elektroleitungen ins Haus gezogen. Die Elektrik mit Verschaltung am Hausstromkasten mit Einrichtung des Wechselrichters dauerte dann einen weiteren Tag.

 

  • Was hat die Anlage gekostet?

Das werden wir wissen, wenn die letzte Rechnung ins Haus kommt. Die Solaranlage alleine fand ich vergleichsweise günstig mit knapp 15.000€ all inclusive. Die Batterie ist dann eine andere Nummer.

 

  • Wurden Fördermöglichkeiten genutzt? Wenn ja, welche?

Wir haben in unserem Fall nur die Fördermöglichkeit des Landes Bayern in Anspruch genommen und beantragt. Ein KfW-Kredit kam für uns nicht in Frage.

 

  • Was bringt die Anlage im Jahr ein?

Das werden wir nächstes Jahr sehen.

 

  • Wie hoch ist die Einspeisevergütung?

Angemeldet ist die Anlage schon. Eingespeist aber hat sie ja noch nicht. Theoretisch 8.9 ct / kWh. Das ist leider nicht mehr viel, verglichen mit vor 10 Jahren.

 

  • Wie lange dauert es bis zur erwarteten Amortisierung?

Sehr konservativ gerechnet 18-20 Jahre. Aber da wir noch jünger sind und auch hier wohnen bleiben wollen, ist es sicherlich eine gute Investition in die Zukunft. Bei gutem bayrischen Wetter mit Fön im Herbst vielleicht sogar schon nach 15 Jahren. Wer weiß. Es hängt ja auch davon ab, wieviel Strom man selber verbraucht.

 

  • Wie ist bisher die Zufriedenheit mit Leistung, Kosten, Qualität, etc.?

Bislang gut. Aber wir stehen ja auch erst am Anfang.

 

  • Was würden Sie heute anders machen und somit anderen empfehlen?

Ich hätte es wahrscheinlich schon früher gemacht, wenn ich das Geld für die Investition gehabt hätte. Ich bereue es nicht, denn es ist definitiv eine nachhaltige Investition in die Zukunft.

 

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