Photovoltaik seit 2012

Ehepaar P. wohnt seit 40 Jahren in Unterschleissheim in einem Reihenmittelhaus. Auf Initiative des ältesten Sohnes (ein Physik-Student) hat sich die Familie 2012 entschlossen in eine Photovoltaikanlage zu investieren. Über die Umsetzung haben wir mit dem Ehepaar gesprochen.

 

  • Für welche Maßnahmen der Energie-Einsparung haben Sie sich entschieden (Photovoltaik + Energiespeicher / Dämmung, Wärmepumpe, etc.)?

Im September 2012 haben wir uns für eine Photovoltaikanlage entschieden. Einen Batteriespeicher haben wir nicht, das erschien uns aus Kostengründen unwirtschaftlich.

 

  • Was waren Ihre Beweggründe?

Wir wollten Sonnenenergie nutzen und was für die Umwelt tun.

 

  • Wieviel Module mit welcher Gesamtleistung haben Sie installiert?

Auf dem Dach unseres Reihenmittelhauses befinden sich 20 Paneele mit einer Süd-Westausrichtung. Die Gesamtleistung unserer Anlage beträgt 3,9 kWp.

 

  • Wie ist die Dimensionierung? Welche Überlegungen gab es dazu?

Die Dimensionierung des Daches bestimmte die Größe der Anlage. Wir haben die sonnenbegünstigte Süd-Westseite voll ausgenutzt. Den erzeugten Strom wollten wir vorrangig selbst verbrauchen und den Rest einspeisen. Die großen Stromverbraucher im Haushalt (Waschmaschine, Geschirrspüler etc.) wollten wir möglichst bei Sonnenschein betreiben.

 

  • Wieviel (in %) des erzeugten Stroms wird eingespeist bzw. wie hoch ist der Eigenverbrauch?

Im Jahr 2019 hat unsere Anlage 4790 kWh erzeugt. Davon haben wir 1590 kWh (33,2%) selbst verbraucht und 3200 kWh eingespeist. Vom Bayernwerk wurden uns 907 € vergütet bei einer Einspeisevergütung von 24,4 Cent/kWh. Der Ertrag unterliegt allerdings der Einkommensteuerpflicht.

 

  • Wieviel Strom haben Sie in 2019 verbraucht?

Wir haben insgesamt 2830 kWh verbraucht: 1240 kWh haben wir von den Bayernwerken bezogen, 1590 kWh stammten von unserem Dach.

 

  • Warum haben Sie sich für diese technische Lösung/diesen Anbieter entschieden?

Wir wollten eine Firma im näheren Umkreis beauftragen unsere Wahl fiel auf Hellmag AG in Eching, allerdings hat die Firma ihre Tätigkeit inzwischen eingestellt.

 

  • Hat die Firma die Anlage im Markstammdatenregister eingetragen?

Nein, die Registrierung haben wir seinerzeit selber gemacht.

 

  • Wie ist die Anlage digital angebunden? Nutzen Sie eine App?

Wir erhalten digitale Informationen von unserem Wechselrichter und nutzen dazu die App der Firma Fronius am Handy.

 

  • Gibt es Überlegungen in Richtung intelligentes Stromnetz?

Nein.

 

  • Seit wann läuft Ihre Anlage?

Die Anlage läuft seit April 2012.

 

  • Können Sie was zum Aufwand bzw. zur Wartung sagen?

Anfang 2020 trat bei dem Wechselrichter ein nicht reparabler Schaden auf, der von unserer Elektronikversicherung (Kosten 80 € im Jahr) nicht übernommen wurde. Diese Versicherung bezahlt nur bei Überspannung z.B. durch Blitzschlag; Verschleiß ist nicht versichert. Wir erhielten von der Versicherung auf Kulanz einen Betrag von 350 € für den Ausfall der Stromerzeugung.
Der neue Wechselrichter kostete 1.360 € inkl. Einbau und wurde von der Grünauer GmbH aus Eching bei Landshut installiert.

  • Was hat die Anlage gekostet?

Die Anlage kostete 7.662 € netto. Die Umsatzsteuer wurde vom Finanzamt erstattet.

 

  • Wurden Fördermöglichkeiten genutzt? Wenn ja, welche?

Nein

 

  • Was bringt die Anlage im Jahr ein?

Der Nettoertrag 2019 – vor Steuer – betrug 907 €, abzüglich Versicherung 80 €, ergibt 825 €. Hochgerechnet auf die bisherige Laufzeit seit 2012 haben wir bisher einen Betrag von ca. 7000 € (vor Steuer) erwirtschaftet.

 

  • Wie lange dauert es bis zur erwarteten Amortisierung?
    Unter Berücksichtigung von Reparaturen und Steuern abgerechnet wird das so ca. 12-13 Jahre dauern.

 

  • Wie sind Sie bisher zufrieden mit Leistung, Kosten, Qualität, etc.?

Im Großen und Ganzen noch gut. Sehr gut ist das Gefühl, Strom vom eigenen Dach zu nutzen.

 

  • Was würden Sie heute anders machen und somit anderen empfehlen?

Hinsichtlich der Umsatzsteuer würde ich heute die Klein-Unternehmerregel wählen: da entfällt dann die jährliche Umsatzsteuererklärung an das Finanzamt (allerdings gibt es dann keine Erstattung der Umsatzsteuer auf die Investitions- und Reparaturkosten).

 

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